1843 Leben und Wirken von Carl Theodor Ottmer (1800 - 1843)

Der Hofbaumeister Carl Theodor Ottmer studierte am Collegium Carolinum von 1816 - 1819 Medizin und Bauwissenschaft. Sein 1814 verstorbene Vater hatte sich für ihn eine Medizinerlaufbahn gewünscht, ihn hat es aber zur Architektur gezogen, nachdem er als Halbweise sehr viel Unterstützung von Peter Joseph Krahe (1751 - 1840) bekam, der ihn zeitweise sogar in seine Familie aufnahm ( ↑ BZS 1840 ). Bei ihm arbeitete Ottmer von 1820 bis 1822 als Baueleve, bevor er 1822 sein Studium in Berlin unter Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841) an der Berliner Bauakademie fortsetzte. Ottmer wurde 1824 zum Braunschweiger Hofbaumeister berufen, trat diese Stelle aber erst im Jahre 1829 nach einer zweijährigen Reise an, die ihn nach Frankreich und Italien führte. Von 1841 bis zu seinem frühen Tod war er Professor für Schöne Baukunst, Entwerfen und Ästhetik an der Technischen Hochschule.

Nach Ottmers Plänen wurden viele Gebäude in Braunschweig errichtet. Zu nennen sind das neogotische 1. Bahnhofsgebäude von 1838 und sein Nachfolgebau in klassizistischen Stil von 1845, heute „Alter Bahnhof“ genannt. Ebenso das Braunschweiger Residenzschloss (↑ BZS 2007), dessen Grundstein 1833 gelegt wurde, nachdem der „Graue Hof“ beim Volksaufstand 1830 in Brand gesetzt worden war. Weitere Bauten sind die Villa Bülow von 1839, heute das Georg-Eckardt-Institut für internationale Schulbuchforschung (↑ BZS 1951) und die Kirche St. Jürgen in Ölper von 1841. Daneben existieren noch mehrere Privatvillen nach Ottmers Plänen zumeist am Wallring. Außerhalb von Braunschweig baute Ottmer Thaterbauten u.a. in Berlin, Meiningen und Wolfenbüttel.

*Querverweise zur Braunschweiger Zeitschiene:
1840 Leben und Wirken von Peter Joseph Krahe (1751 -1840)
1951 Gründung des heutigen Georg-Eckert-Institutes für internationale Schulbuchforschung
2007 Teilweiser Wiederaufbau der Fassade des Residenzschlosses

Textquellen:

Biegel, Gerd und Angela Klein (Hrsg.): Carl Theodor Ottmer 1800–1843, in: Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums 94, Braunschweig 2000, ISBN 978-3-927939-48-X                      
Lemke-Kokkeling, Monika in: Udo Gebauhr (Hrsg.) Wege zu Ottmer. 60 Stationen von Ahlum bis Zorge. J. H. Meyer-Verlag, Braunschweig 2000, ISBN 978-3-926701-40-4