1850 Intensiver Zuckeranbau und Gründung von Zuckerfabriken
Die Zuckerindustrie war einer der sich am frühesten entwickelnden Sektoren in der Braunschweiger Industriegeschichte. Schon seit den 1830er Jahren gab es hier einige kleine Zuckerfabriken, die Zuckerrüben und Zuckerrohr verarbeiteten.
In den 1850er und 1860er Jahren erfolgte in der Landwirtschaft in und um Braunschweig eine Umstellung auf den Zuckerrübenanbau. Es entstanden Zuckerfabriken und Fabriken für entsprechenden Maschinenbau. 1850 gab es bereits fünf Zuckerfabriken im Herzogtum, im Jahr 1866 waren es schon 25.
Zucker wurde z.B. in Broitzem, Rautheim und auch im Stadtgebiet hergestellt (hier z. B. Zuckerfabrik Eichthal). In den 1870er Jahren wurde in Braunschweig Deutschlands erste „Schule für Zuckerindustrie“ eingerichtet.
Unternehmen wie die Maschinenfabrik „Friedrich Seele & Co.“ richteten sich auf die Produktion für die Zuckerindustrie aus. Nachdem „Friedrich Seele & Co.“ im Jahr 1870 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war, wurde aus ihr die „Braunschweigische Maschinenbauanstalt“ (BMA), die in der Folge eine Blütezeit erlebte.
Im Deutschen Reich vor dem Ersten Weltkrieg wurde ein Großteil aller Zuckerrüben im Herzogtum Braunschweig produziert.
Quellen: Susanne Schrader: Das Herzogtum Braunschweig im Industrialisierungsprozeß – Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg in eine neue Zeit, in: Gerd Biegel (Hg.): Braunschweigische Industriegeschichte 1840-1990, Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums; 54.Dietmar Salewsky: Industriezweige, die sich aus der Landwirtschaft ent-wickelten: Konserven-, Zuckerfabriken und Anlagenbau, in: Gerd Biegel (Hg.): Braunschweigische Industriegeschichte 1840-1990, Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums; 54. Bild:Gelände einer Braunschweiger ZuckerfabrikQuelle:Braunschweigisches Landesmuseum
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