1852 Inbetriebnahme der Gasanstalt
Während es in Hannover schon ab 1825 und in Berlin ab 1826 Gaslaternen gab, wurde der Leuchtgasbetrieb in Braunschweig erst 1852 aufgenommen. Vorher beleuchtete man die Straßen z.B. mit verspiegelten Öllaternen, sogenannten Reverbèren.
1846 berichtete der Stadtarchivar Carl Sack wohlwollend über einen Verein „achtbarer hiesiger Bürger", die ihre Mitbürger zur Bildung einer Aktiengesellschaft für die Beleuchtung der Straßen mit Gas aufforderten. Da der Verleger Eduard Vieweg zu den Befürwortern einer solchen Neuerung gehörte, erschien im Viewegverlag 1847 ein „Promemoria betreffend die Anlage und Errichtung einer Gasbeleuchtungsanstalt für die Stadt Braunschweig". Argumente für die Gasbeleuchtung waren der Tourismus, der zunehmende Verkehr insbesondere durch die Eisenbahn und Sicherheitsaspekte.
Die „Braunschweigische Gas-Erleuchtungs-Gesellschaft" gegründet und am 7.12.1852 das Gaswerk in Betrieb genommen. Zunächst gab es 100 Gaslaternen, die das Gaswerk in der Straße „Hinter dem Bahnhof" (Heute: Am alten Bahnhof 7) mit sogenanntem „Patentgas" versorgte. Um den Gaspreis zu senken und den Absatz zu fördern, übernahm die Stadt Braunschweig nach schwierigen Verhandlungen am 1.7.1863 die Gesellschaft. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits 360 Gaslaternen unterstützt von 230 Öllaternen innerhalb des Walles. Dennoch kam es häufig zu Klagen über mangelnde Helligkeit in der Straßenbeleuchtung, da zu wenige Laternen vorhanden waren und die Beleuchtung z. B. bei Mondschein gedrosselt oder ganz eingestellt.
Ein zweites Gaswerk wurde ab 1887 in der Taubenstraße am Nordbahnhof errichtet. Das Werk Bahnhofsstraße musste 1919 stillgelegt werden, es fungierte danach als Werkstatt und Gasspeicher.
Quellen: Braunschweiger Stadtlexikon
Stephanie Beuster, Johannes Graf: Licht und Schatten. Die Entwicklung der künstlichen Beleuchtung im 19. Jahrhundert in Braunschweig, Braunschweig 1997.
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