1859 Gründung der Chininfabrik
Nach der Kaufmannslehre in Triest und weiteren praktischen Erfahrungen eröffnete Hermann Buchler (1815-1900) 1842 in London einen erfolgreichen Ex- und Importhandel mit Arzneidrogen, Gewürzen und Kolonialwaren. Zu seinen verschiedenen Investitionen gehörte die heute noch existierende Chininfabrik, die er 1858 auf seinem Grundstück am Petritor mit einem Chemiker und fünf Angestellten aufbaute. Steigende Nachfrage verlangte eine Vergrößerung des Betriebsgeländes und Buchler zog zur Frankfurter Straße um.
Bevor es französischen Wissenschaftlern 1820 gelang, das Chinin zu isolieren, musste die Rinde des Chinabaumes mit allen Bestandteilen verwendet werden. Bei den 30 verschiedenen Rindenarten war höchste Sachkenntnis über ihre unterschiedliche Wirksamkeit gefragt, die Hermann Buchler durch seinen Arzneidrogenhandel erworben hatte.
Nach 1820 konnten Fabrikanten wie Buchler sich auf das reine Chinin konzentrieren und dieses in ausreichender Menge und guter Qualität produzieren. 1876 präsentierte sich die Fabrik auf der Weltausstellung in Philadelphia und wurde in der Folgezeit mit vielen Diplomen und Medaillen ausgezeichnet.
Quellen:Jarck, Schildt: Braunschweigisches Biographisches Lexikon. Buchler, Walter (Hrsg.): Dreihundert Jahre Buchler. Die Unternehmen einer Familie 1651-1958.Bild: Chininfabrik Buchler & Co., Frankfurter StraßeQuelle: Braunschweigisches Landemuseum
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