1865 Brand und Wiederaufbau des Schlosses

Der Brand des Braunschweiger Residenzschlosses in der Nacht des 23.2.1865 wurde während eines Hofballes durch einen überhitzten Ofen in der herzoglichen Wohnung im Nordflügel ausgelöst. Aus einem nicht vollständig gelöschten Schwelbrand hinter der hölzernen Wandvertäfelung entwickelte sich der Brand zunächst unentdeckt. Die Missstände im Löschwesen wie z. B. zugefrorene Wasserleitungen begünstigten die rasante Ausbreitung des Feuers. Die gesamte nordwestliche Schlosshälfte fiel den Flammen zum Opfer. Kurz vor Mitternacht stürzte die erst zwei Jahre zuvor aufgestellte Quadriga 20 Meter tief durch den Ballsaal bis ins Vestibül des Mitteltraktes.

Die Hälfte des Schlosses wurde so nach 25-jährigem Bestehen samt Interieur fast vollständig vernichtet, verschont blieben nur der südliche Hauptflügel und der Südflügel. Die Nachricht verbreitete sich schnell unter der Braunschweiger Bevölkerung, die diese Katastrophe wie ein persönliches Unglück auffasste. Bereits wenige Tage nach dem Brand wurde aufgrund des noch intakten südwestlichen Schlossabschnittes entschieden, sich bei den Plänen für den Wiederaufbau stark nach dem Aussehen des zerstörten Schlossteils zu richten.

Nachdem das Staatsministerium die Gelder für den Wiederaufbau bewilligt hatte, wurde die herzogliche Baudirektion angewiesen, eine neue „Schloßbau-Commission“ einzurichten. Die Rekonstruktion des Schlosses erfolgte 1866 bis 1868 unter dem Hofbaumeister Carl Wolf.

Quelle:www.elm-asse-kultur.deWedemeyer, Bernd; Willemsen, Eva-Maria: Braunschweiger Hofkultur 1830-1918, Braunschweig 2000.
Bild: Der Schlossbrand 1865 Quelle:Braunschweigisches Landesmuseum