1884 Gründung der Friedrich Preusse Bauunternehmung GmbH (Schienen- und Straßenverkehr)

Friedrich Preusse (1850 - 1919) erlernte zunächst den Beruf des Stellmachers, eines Handwerkers, der Räder, Wagen oder landwirtschaftliche Geräte aus Holz baute. Seit Beginn des Eisenbahnwesens im 19. Jahrhundert waren Stellmacher auch zunehmend im Waggonbau eingesetzt.

1884 gründete Preusse in Braunschweig sein eigenes Unternehmen für den Bau von Eisenbahnstrecken und Brücken für den Schienen- und den Straßenverkehr. Das Tätigkeitsfeld umfasste darüber hinaus auch  den Straßen-, Wege- und allgemeinen Tiefbau, wenn auch der Schwerpunkt im Eisenbahnbau lag. 1902 baute  Preusse z. B.  die Eisenbahnlinie Oebisfelde - Schandelah - Braunschweig inklusive des Bahnhofs Velpke. Zwischen 1906 und 1907 wurde die Eisenbahnlinie Blankenburg - Thale - Quedlinburg von Preusse realisiert.

Die Firma zeigte sich vielfältig, so baute sie 1921 eine Rübenkeller-Schwemmanlage für die Zuckerfabrik in Hessen, einem Ort zwischen Wolfenbüttel und Halberstadt. Das Tätigkeitsgebiet der Firma weitete sich weit über den Braunschweiger Raum hinaus aus, so nach Sachsen, Brandenburg, ins Rheinland und nach Baden. Das Unternehmen ist in den 1990er Jahren von der Wolfenbütteler an die Volkmaroder Straße in Querum umgezogen.

Der Firmenname Preusse ist inzwischen getilgt. Die Firma läuft unter dem Namen „Ed. Zueblin AG“ und gehört zur international tätigen STRABAG-Gruppe. Sie bietet sämtliche Bereiche des Brücken- und Ingenieurbaus, des Tunnel-, Straßen- und Tiefbaus sowie des Industrie- und Hochbaus, aber keinen Gleisbau mehr an.

Textquellen: Knoop, W.: 100 Jahre Preusse. Der Weg einer Firma im Spiegel  Braunschweiger und Deutscher Geschichte. Festvortrag 1984, o.O.
www.roscheiderhof.de/museumsinfo/ausstinf02/zettelmeyer.html
www.hamburg.zueblin.de  (Internetbeiträge abgerufen 25.04.2020)
Bildquelle:  Gutzeit, Arndt: Zettelmeyer-Straßenwalze (ca. 1920) der „Friedrich-Preusse Bauunternehmung GmbH“, 2020